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Schwool
von Daniel Ratthei (D)                     15+

Jonas ist 15, seine Eltern sind nicht besonders liebevoll, er trinkt gerne und zu viel und prügelt sich regelmäßig. Er zelebriert eine Art von Männlichkeit, die ihm sein Umfeld vorzugeben scheint und doch: er hat ein Geheimnis und große Angst, dass irgendjemand das herausfindet: Er ist schwul. Daniel Ratthei schreibt einen Monolog, der einen von Anfang an fesselt. Sein Protagonist scheint gefangen in seinen Ängsten und Zwängen. Diese erzählt er uns, verklausuliert in Porno- und Gewaltfantasien und das bringt ihn uns als Leser*innen näher. Auch wenn man ihn hassen will, ihm nie auf der Straße begegnen möchte - man versteht seinen Konflikt. Und ohne seine Taten zu entschuldigen, empfindet man Mitleid. Man hofft in jeder Szene, er möge jemanden treffen, der ihm aus seiner Misere hilft; das geschieht aber nicht. Vielmehr verstrickt er sich in eine Spirale aus Gewalt und Verstecken, aus Leugnen und Selbsthass.                                                                                

Das Stück bringt einen zum Nachdenken und man erahnt die Diskussionen und Gespräche, die es beim jugendlichen Publikum auslösen kann. Es bleibt zu hoffen,  dass möglichst viele junge Menschen dieses Stück sehen, damit endlich und nachhaltig ein gesellschaftlicher Wandel ermöglicht wird.

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